IT-FACHKRÄFTEMANGEL
Eine Partnerschaft mit Wirkung
IT-Fachkräfte sind knapp, und daran wird sich so bald nichts ändern. Doch die W&W Informatik GmbH trotzt dem Fachkräftemangel – dank des innovativen Ansatzes des Recruiting- und Qualifikationsdienstleisters HOLISTIC42 GmbH. Was als Pilotprojekt begann, hat sich schnell zu einem Erfolgsmodell entwickelt und ist heute ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für den Anbieter von IT-Dienstleistungen im Finanzkonzern Wüstenrot & Württembergische-Gruppe.
Kaum ein Thema beschäftigt die deutsche Wirtschaft derzeit so sehr wie der Fachkräftemangel, vor allem in der IT-Branche. Laut einer Studie des Digitalverbands Bitkom blieben im Jahr 2023 rund 149.000 IT-Stellen unbesetzt. Prognosen zufolge könnte sich diese Lücke bis 2040 auf etwa 663.000 fehlende IT-Fachkräfte vergrößern. Der Grund liegt auf der Hand: Die Digitalisierung durchdringt alle Wirtschaftsbereiche, wodurch der Bedarf an qualifizierten IT-Fachkräften kontinuierlich steigt. Hochschulabsolvent:innen sind heiß umkämpft, klassische Ausbildungswege reichen oft nicht aus, und der Wettbewerb um die besten Köpfe ist längst global geworden.
Ein Unternehmen, das sich darauf nachhaltig eingestellt hat, ist die W&W Informatik. Das Unternehmen ist seit über 20 Jahren als IT-Dienstleister innerhalb der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe aktiv und setzt seit vielen Jahren auf das innovative Rekrutierungs- und Qualifizierungsmodell von HOLISTIC42. Dieser Spezialist für Talentförderung bringt nicht nur qualifizierte Kandidat:innen ins Haus, sondern begleitet deren Entwicklung systematisch vom Einstieg bis zur Übernahme. Für die W&W Informatik ist das längst ein strategischer Erfolgsfaktor geworden.
W&W Informatik: Das digitale Herz der W&W-Gruppe…
Die W&W Informatik ist das zentrale IT-Kompetenzzentrum der Wüstenrot & Württembergische-Gruppe, einem deutschen Finanzdienstleister. Im Jahr 2002 aus der Zusammenlegung mehrerer IT-Einheiten aus verschiedenen Konzernteilen gegründet, bündelt sie heute sämtliche IT-Ressourcen und -Prozesse der Gruppe unter einem Dach.
Mit rund 850 internen Mitarbeitenden und einem Gesamtteam von etwa 1.200 Personen inklusive externem Personal deckt die W&W Informatik ein breites Spektrum von IT-Anwendungen ab, von branchenspezifischen Systemen für Versicherungen und Bausparen über Personalsysteme und Controlling bis hin zu Zugangslösungen für Parkhäuser und IT-gestützter Ausstattung der Betriebsarztpraxis.
„Wir betreiben oder steuern alles, was technologisch notwendig ist, damit der Konzern funktioniert”, sagt Ralph Wildermuth, Geschäftsführer der W&W Informatik. Diese Vielfalt macht die Arbeit spannend, aber auch anspruchsvoll: „Wir müssen als interner Dienstleister im Wettbewerbsumfeld bestehen und unsere Leistungen kosteneffizient erbringen – trotz heterogener Anforderungen und Technologien.“
… und mitten im Fachkräftedilemma
Besonders herausfordernd ist dabei die Personalplanung. Obwohl die W&W Informatik über ein gut etabliertes Ausbildungssystem mit DHBW-Studiengängen, einer Fachinformatiker-Ausbildung und Werkstudierenden verfügt, stößt das Unternehmen an Grenzen. „Selbst wenn wir all unsere internen Nachwuchskanäle voll ausschöpfen, bleiben jedes Jahr rund fünf Vollzeitstellen unbesetzt“, so Wildermuth. Diese personelle Lücke wird mit der Zeit immer größer.
Hinzu kommen konjunkturelle Schwankungen. In wirtschaftlich starken Phasen steigen die Kündigungszahlen, da externe Angebote dann attraktiver erscheinen. In Krisenzeiten – wie derzeit in der Automobilbranche – bleibt die Fluktuation zwar temporär niedrig, aber dies ist in der Regel nur ein „Durchatmen“ und gegebenenfalls eine gute Zeit, um an Maßnahmen zur langfristigen Bindung der bestehenden Mitarbeiter zu arbeiten.
Kerstin Fischer, Leiterin des Trainee-Programms und Qualifizierungsbeauftragte, kennt die Herausforderungen: „Die technologische Entwicklung ist rasant. Wir müssen ständig neue Rollen besetzen, oft mit hochspezialisiertem Know-how – und das in einem Markt, in dem die Nachfrage das Angebot übersteigt.“
HOLISTIC42 rekrutiert und qualifiziert Fachkräfte mit einzigartigem System
Die Suche nach einer nachhaltigen Lösung für den Fachkräftebedarf führte die W&W Informatik früh zu einem einzigartigen Modell: dem Trainee-Konzept von HOLISTIC42. Der Erstkontakt liegt bereits über 15 Jahre zurück. Was damals als Pilotprojekt begann, ist heute fester Bestandteil der strategischen Personalplanung.
So funktioniert der Ansatz: Die W&W Informatik definiert die Zielrolle, beispielsweise SAP-, COBOL- oder Java-Entwickler:in, Testmanager:in, oder Data Analyst:in. HOLISTIC42 übernimmt daraufhin nicht nur die komplette Rekrutierung, sondern auch die gezielte Qualifizierung geeigneter Kandidat:innen, meist Hochschulabsolvent:innen mit hoher fachlicher und persönlicher Eignung. Die Besonderheit dieses Konzepts: Die Talente starten als Trainees direkt bei der W&W Informatik, aber unter dem Dach von HOLISTIC42, die aufgrund ihrer einschlägigen Branchenkenntnis und in enger Abstimmung mit W&W Informatik einen individuellen Ausbildungsplan für sie erstellt. Während eines Zeitraums von in der Regel 18 Monaten werden die Trainees auf dieser Basis für ihre künftige Rolle qualifiziert – fachlich, methodisch und kulturell.
Individuelle Qualifizierung und enge Betreuung statt Standardprogramm
„Das ist keine Standardausbildung“, betont Kerstin Fischer, die das Programm bei W&W Informatik verantwortet. „Unsere Trainees durchlaufen keine Rotationen durch verschiedene Abteilungen, sondern werden von Anfang an in eine feste Rolle eingeführt. Wer SAP-Entwickler:in werden soll, bekommt über 20 spezifische Schulungstage und wird parallel im Alltag bei uns im Team eingebunden.“
HOLISTIC42 übernimmt dabei nicht nur die Auswahl, sondern auch einen großen Teil der Betreuung und Weiterbildung in enger Abstimmung mit W&W Informatik. Regelmäßige Feedbackgespräche, individuelle Entwicklungsgespräche und gemeinsame Veranstaltungen wie der jährliche „Boxenstopp” stärken die persönliche Bindung zusätzlich. Die Zusammenarbeit zwischen den Verantwortlichen ist eng, eingespielt und vertrauensvoll. Das gilt besonders für Leon Drexel, Operations Manager bei HOLISTIC42. Drexel fungiert seit vielen Jahren als verlässlicher Ansprechpartner für Kerstin Fischer und die Fachbereiche. „Leon stimmt mit uns die Anforderungsprofile ab, koordiniert den Auswahlprozess und begleitet auch die Trainees während ihrer gesamten Zeit bei uns – das ist für uns enorm wertvoll“, so Fischer.
Erfolg, der bleibt: Eine Partnerschaft mit Wirkung
Für die W&W Informatik ist dieses Modell besonders attraktiv, da es planbar, flexibel und langfristig angelegt ist. Aktuell werden jährlich rund 15 bis 17 Trainees aufgenommen, mit dem Ziel, bis 2026 etwa 50 neue Fachkräfte zu gewinnen. Und das mit Erfolg: „Unsere ehemaligen Trainees sind heute in nahezu allen Bereichen der IT vertreten“, sagt Kerstin Fischer. „Viele von ihnen sind nicht nur geblieben, sondern haben sich zu Expert:innen oder sogar zu Führungskräften weiterentwickelt. Das zeigt, wie gut das Modell funktioniert – fachlich, menschlich und kulturell.“
Auch Geschäftsführer Ralph Wildermuth ist überzeugt: „HOLISTIC42 ist für uns kein klassischer Dienstleister. Sie sind strategischer Partner auf Augenhöhe. Sie verstehen, wie wir ticken, was wir brauchen, und schicken uns genau die Menschen, die zu uns passen – fachlich und mit dem passenden Mindset. Diese Tiefe und Qualität findet man sonst kaum am Markt.“
Was HOLISTIC42 aus Sicht der W&W Informatik besonders macht, ist die Verbindung aus gezielter Rekrutierung, fundierter Ausbildung und kultureller Integration – alles aus einer Hand und passgenau auf die Bedarfe des Unternehmens zugeschnitten. „Wer einfach nur ein Bootcamp für Java anbietet, bringt uns zwar Entwickler, aber keine, die unsere Prozesse und Anforderungen verstehen“, so Wildermuth. „Die Zusammenarbeit mit der HOLISTIC42 geht mehrere Schritte weiter.“
Auch Thomas Reitz, Geschäftsführer von HOLISTIC42, blickt mit Stolz auf die langjährige Zusammenarbeit zurück: „Die W&W Informatik war einer unserer ersten Kunden – und ist es bis heute geblieben. Es macht uns stolz, zu sehen, welchen Beitrag wir leisten konnten, um dort langfristig Fachkräfte aufzubauen. Diese Partnerschaft zeigt, was möglich ist, wenn man Recruiting, Qualifizierung und Unternehmenskultur zusammendenkt.“
Autor: Dr. Matthias Ernst – freier IT-Journalist